Corona
Impfbereitschaft: Pflegende sind gespalten
Pflegepersonen haben in der bereits angelaufenen Corona-Impfkampagne Priorität. Die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist aber durchwachsen.

Die Altenpflege-Redaktion hat in einer Facebook-Gruppe für Pflegende eine derzeit noch laufende Umfrage durchgeführt. Nach jetzigem Stand hat sich eine knappe Mehrheit von 52 Prozent von bisher 351 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegen eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Ein häufig genanntes Argument: Die Informationslage sei noch zu unsicher. Aber auch Befürworter der Impfung (48 Prozent der Befragten) melden sich zu Wort: „Ich lasse mich impfen, weil ich mich selbst und andere schützen möchte. Nur wenn ich gesund bin, kann ich auch für unsere Patienten da sein“, schreibt eine Pflegerin auf Facebook.
Dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zufolge sei die Impfquote bei Mitarbeitenden bayerischer Pflegeheime nicht „extrem hoch“, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Man werde noch mehr für die Impfbereitschaft werben müssen, so Söder.
Der Caritasverband Niedersachsen hingegen sieht das gelassen: Die Impfbereitschaft des Personals liege in manchen Caritaseinrichtungen bei 95 Prozent, so Erk Kosel, der die Alten- und Pflegearbeit der Caritas in Niedersachsen koordiniert, gegenüber der dpa. In anderen Einrichtungen ließen sich 50 bis 70 Prozent der Mitarbeitenden impfen, Kosel rechne aber damit, dass die „noch vorhandene Skepsis“ nachlasse, wenn die Impfzentren überall verlässlich in Betrieb seien.
Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR) appellierte an die Pflegenden: „Lassen Sie sich impfen“. Außerdem müsse der Zugang zu einer Impfung für Pflegende möglichst leicht gestaltet sein. „Es ist nicht vertretbar, wenn wie in Berlin Pflegefachpersonen weite Wege und umfangreiche Terminvereinbarungen selbst auf sich nehmen müssen, um geimpft zu werden“, so Wagner.
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