Corona
Lehren aus Corona: Pflege braucht höheren Status
Ein Wissenschaftsteam hat in einer Schrift zusammengetragen, welche Lehren sich aus Corona ziehen lassen. Demnach müsse Pflege einen höheren Status erhalten.

Gesundheit und Pflege müssten als Aufgabe der Daseinsvorsorge gesehen werden. Konsequenz aus den Erfahrungen müsse neben einer beruflichen Emanzipation und Eigenständigkeit der Pflegeberufe auch sein, „dass die Dignität der Menschenrechte als eine sowohl pflegerische als auch gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird“, so Prof. Dr. Thomas Klie, Mitglied im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und Mitverfasser der Schrift.
Klie fordert als Konsequenz aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie: „Aus der Krise lernen, heißt für die anstehenden Reformen im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege, dass der Pflege ein neuer Status zugestanden werden muss, ein Status, der die Pflege mit der Medizin gleichsetzt.” Das allerdings erfordere deutliche Korrekturen in der Ausrichtung des deutschen Gesundheitssystems. Solle Pflege den künftigen Herausforderungen gewachsen sein, so bedürfe es zum Beispiel gezielterer Qualifikationen in den Pflegeberufen. „Diese Qualifikation muss auch eine stärkere berufliche Eigenständigkeit und eine soziologisch differenzierte und kritische Selbstaufklärung beinhalten.“
Außerdem habe die Pandemie die Konsequenzen der Marktorientierung im Gesundheitswesen verdeutlicht. Klie: „Die Kolonialisierung von Bereichen lebensermöglichender und lebenserhaltener Sorgearbeit darf nicht den Systemimperativen der Vermarktlichung, Monetarisierung sowie einer Ökonomie der Zeit unterworfen werden.“
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