Corona

Ministerin nach Corona-Ausbruch mit Toten: Impfpflicht schwierig

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Brandenburger Seniorenheim mit zehn Toten hat sich Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) betroffen gezeigt. Mit einer Impfpflicht als Konsequenz daraus sei aber nicht zu rechnen. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Foto: ursulanonnemacher.de Ursula Nonnemacher zweifelt an der Umsetzbarkeit einer Impfpflicht, auch für bestimmte Berufsgruppen.

„Erstmal muss ich sagen, dass ich auch sehr erschüttert bin über diese Vorgänge, weil das ist genau das, was wir nach den Erfahrungen von Anfang des Jahres vermeiden wollten“, sagte die Ministerin am Montag im Inforadio des rbb.

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Nach dem Corona-Ausbruch in einer Senioren-Residenz in Schorfheide am Werbellinsee sind nach Angaben des Landkreises Barnim bereits zehn Menschen gestorben. Einem Bericht des rbb zufolge sind 42 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 15 Mitarbeitende der Einrichtung im Ortsteil Altenhof an Covid-19 erkrankt. Laut der Amtsärztin des Landkreises, Heike Zander, liegt die Impfquote der Beschäftigten in der Einrichtung bei lediglich etwa 50 Prozent. 

Impfpflicht schwer umsetzbar

Eine Impfpflicht sei in Deutschland ein schwieriges Unterfangen, so Ministerin Nonnemacher in diesem Zusammenhang. Beim Start der Impfkampagne hätten Bundes- und Landesregierung versprochen, dass es keine Impfpflicht geben werde. Sie zeigte jedoch Verständnis für die Forderung einer berufsbezogenen Impfpflicht für Pflegende. Das werde sich aber nicht so leicht umsetzen lassen. „Da sind ja hohe juristische Hürden dahinter“, betonte sie. Daher müsse das Personal wieder täglich getestet werden in vulnerablen Bereichen in den Kliniken und Pflegeheimen.

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