Corona

Nach Corona-Ausbruch im Pflegeheim: Patientenschützer kritisieren Intransparenz

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Rastatter Pflegeheim (Baden-Württemberg), bei dem sich fast die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner mit Corona infiziert hat und neun davon zum aktuellen Zeitpunkt an den Folgen gestorben sind, hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz die „intransparente Datenlage“ kritisiert.

Foto: Deutsche Stiftung Patientenschutz
Foto: Deutsche Stiftung Patientenschutz Laut Eugen Brysch werden politische Entscheidungen auf Grundlage unsicherer Daten getroffen.

Demnach sei auf die Zahlen über Geimpfte und Geboosterte, auch auf die der Behörden, kein Verlass, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Im Jahr 2022 arbeiten wir immer noch auf einer so unklaren Datengrundlage wie 2021 und 2020“, so Brysch. Problematisch sei das vor allem deshalb, weil auch die Politik auf einer solchen Basis Entscheidungen treffe.

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Im Falle des Rastatter Pflegeheims seien die an der Infektion Verstorbenen nicht geboostert gewesen, sagte ein Sprecher des Landratsamts. Weitere Angaben zum Impfstatus machte er nicht.

Eine Sprecherin des Heimträgers, der Kursana-Gruppe, hatte vergangene Woche erklärt, die Impfquote in der Einrichtung liege über dem Bundesdurchschnitt. Fast die Hälfte der Bewohner hätte bereits eine Auffrischungsimpfung. Dennoch gebe es immer noch Bewohner, die sich nicht impfen lassen wollten, oder bei denen medizinische Gründe dagegensprächen.