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Pflege-Triage: Wenn hochgradig Pflegebedürftige abgewiesen werden
Laut einem Bericht der Tagesschau und des SWR sind viele Klinikbetten von Pflegebedürftigen belegt, für die es keine Anschlussversorgung gibt. Der Grund: Pflegeheime nähmen sie nicht rechtzeitig auf. Eine Altersforscherin bewertet die Situation als „Pflege-Triage“.

Infolge des Fachkräftemangels mussten stationäre Altenpflegeeinrichtungen zuletzt Leistungen einschränken. Laut einer nicht-repräsentativen Umfrage des ARD-Investigativmagazins „Report Mainz“ würden viele Pflegeheime auch Neuaufnahmen von Menschen mit niedrigen Pflegegraden bevorzugen, um das Personal zu entlasten.
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“Das ist auf jeden Fall eine Pflege-Triage, weil die Menschen, die den geringsten Pflegebedarf haben, die größte Chance haben, in einem Heim einen Platz zu bekommen“, zitiert die Tagesschau die Altersforscherin Tanja Segmüller von der Bochumer Hochschule für Gesundheit. Die Schwerstpflegebedürftigen mit dem größten Unterstützungsbedarf blieben in der Klinik oder würden sogar „blutig entlassen“ – also ohne Anschlussversorgung nach Hause geschickt, so Segmüller.
„Das ist ein Notstand, den man so nicht akzeptieren kann“, so Monika Kunisch vom Pflegestützpunkt Ludwigshafen im Interview mit „Report Mainz“. Menschen mit schwerer Pflegebedürftigkeit fielen immer häufiger durchs Raster.
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