Corona

Spahn unter Beschuss: Rücktrittsforderungen aus der Opposition

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn steht derzeit vielfach in der Kritik. Mitglieder der Oppositionsparteien fordern seinen Rücktritt oder sogar seine Amtsenthebung.

Foto: Bundesministerium für Gesundheit Die Kritik am Krisenmanagement von Jens Spahn wächst.

„Zuerst die ungenügende Impfstoffbeschaffung und die mangelhafte Teststrategie, dann die wiederkehrenden Lieferkürzungen, und nun auch noch das Hin und Her bei dem Aussetzen des AstraZeneca-Impfstoffs: Das Maß ist voll!“, so der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Achim Kessler. Die Bevölkerung habe das Vertrauen in die Krisenbewältigung des Gesundheitsministers und der Bundesregierung längst verloren, die Regierung habe versagt. „Wenn Gesundheitsminister Spahn nicht freiwillig zurücktritt, muss Bundeskanzlerin Angela Merkel ihn entlassen”, so Kessler.

Zum Hintergrund: Impfstopp mit AstraZeneca jetzt auch in Deutschland

Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki soll Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge die Entlassung von Spahn wegen seines Agierens in der der Corona-Krise nahegelegt haben. „Es sind zwar nur noch wenige Monate bis zur Wahl, aber eine Auswechslung Spahns als Gesundheitsminister würde helfen, neues Vertrauen in der Bevölkerung in den Staat zu schaffen“, sagte Kubicki dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch. Er sei seiner Aufgabe nicht gewachsen, habe die Pflegeeinrichtungen nicht rechtzeitig geschützt.

Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt attackierte Spahn. „Mit dem unkoordinierten und schlecht vermittelten Aussetzen der Impfungen mit AstraZeneca hat Gesundheitsminister Spahn das Vertrauen in die Impfpolitik weiter untergraben“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch.