Personal

Uni-Chef kritisiert zu geringe Berufsperspektiven für Pflegende

Geringe Aufstiegschancen seien ein Hauptgrund für die fehlende Attraktivität der Pflegeberufe, findet Essens Uniklinik-Direktor Prof. Jochen A. Werner.

Uni-Chef kritisiert fehlende Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege
Foto: UME Universitätsmedizin Essen Prof. Dr. Jochen A. Werner spricht sich für eine eine stärkere Personalentwicklung in der professionellen Pflege aus.

Neben der hohen Arbeitsbelastung sieht der Direktor des Universitätsklinikums Essen mangelnde Aufstiegschancen und zu wenig Qualifizierungsangebote als Ursachen für den Pflegenotstand in Deutschland.

Werner sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass Ärzte und Ärztinnen an Krankenhäusern vergleichsweise viel bessere Karriere-Möglichkeiten hätten. „Da ist es anders: Assistenzärztin, Stationsärztin, Funktionsoberärztin, Oberärztin, Leitende Oberärztin, Chefärztin. Das ist geregelt, aber in der Pflege gibt es das nicht.“ Mit Erreichen des 30. Lebensjahres seien viele Pflegekräfte am Ende ihrer beruflichen Entwicklung, kritisierte er. Die Aufstiegschancen seien „sehr, sehr begrenzt“.

Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, plädiert Werner für „eine stärkere Personalentwicklung, angepasst an unterschiedliche Lebensphasen und gesundheitliche Aspekte“. So könnten Pflegende gut als Lehrkräfte für den Unterricht weiterqualifiziert und eingesetzt werden, wenn sie körperlich oder seelisch in der Pflege selbst nicht mehr arbeiten könnten.

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