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Verdi: Steigender Pflegemindestlohn löst das Grundproblem nicht

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) sieht das Grundproblem in der Altenpflege auch durch die jetzt von der Pflegekommission empfohlenen Steigerungen des Pflegemindestlohnes nicht gelöst.

Foto: AdobeStock/weyo Die Mindestlöhne für Pflegefachpersonen steigen gestaffelt von derzeit 15 Euro auf 18,25 Euro im Dezember 2023

“Verdi arbeitet in der Pflegemindestlohnkommission mit, um für die Beschäftigten so viel wie möglich raus zu holen. Die jetzt empfohlenen Steigerungen sind auch nicht gering, aber über einen Mindestlohn sind die Personalprobleme in der Altenpflege nicht zu lösen“, sagte Sylvia Bühler vom Verdi-Bundesvorstand. Weder mache dieses Lohnniveau den Pflegeberuf attraktiv, noch werde dadurch das Abwandern von Pflegefachpersonen aus der Altenpflege ins Krankenhaus gestoppt.

Im Einzelnen sieht die Empfehlung der Pflegekommission folgende Regelungen vor: Für Pflegefachkräfte erhöht sich der Pflegemindestlohn von derzeit 15,00 Euro auf 17,10 Euro ab 1. September dieses Jahres, ab 1. Mai 2023 steigt er auf 17,65 Euro und ab 1. Dezember 2023 auf 18,25 Euro; das bedeutet bei einer 40-Stunden-Woche ein Grundentgelt von 3.174 Euro monatlich.

Passend dazu: Tarifbeschäftigte in der Pflege bekommen im Schnitt 19 Euro pro Stunde

Um das Grundproblem an den Wurzeln zu packen, sei eine politische Kehrtwende notwendig, so Bühler. „Die Altenpflege ist zum Tummelplatz für internationale Konzerne und Finanzinvestoren geworden, die nur auf das schnelle Geld aus sind. Damit muss Schluss sein, Altenpflege ist Daseinsvorsorge und muss dem wirtschaftlichen Wettbewerb und kommerzieller Gewinnmaximierung entzogen werden.“