Corona
Impfpflicht: Träger der Altenhilfe schlagen Alarm
Einrichtungen der Altenpflege in Unterfranken befürchten durch eine nur auf den Gesundheitssektor beschränkte Impfpflicht Kündigungen ungeimpfter Beschäftigter mit katastrophalen Auswirkungen auf die Altenpflege.

In einem offenen Brief an die Abgeordneten der Region fordern sie deshalb eine allgemeine Corona-Impfpflicht, um diese Entwicklung zu unterbinden. Träger von Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Caritas und Diakonie in Unterfranken haben das Schreiben an die Abgeordneten gemeinsam unterzeichnet. Sie wollen damit auf die Probleme der begrenzten Impfpflicht und der sich daraus abzeichnenden Versorgungsprobleme aufmerksam machen.
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Die Einrichtungen befürchten, dass schon in wenigen Tagen pflegebedürftige Menschen nicht mehr verantwortungsvoll und professionell versorgt werden könnten. Erste Kündigungen lägen bereits vor, so dass es schon während der Weihnachtstage zu Lücken im Dienstplan komme. Man beabsichtige noch in dieser Woche eine Überlastungsanzeige gegenüber den Pflegekassen zu stellen, um sich nicht strafbar zu machen.
„Diejenigen, die jetzt kündigen, verlassen ihren Beruf komplett und suchen sich Tätigkeiten, die sie auch ungeimpft noch ausüben können“, befürchtet Sonja Schwab, Abteilungsleiterin Soziale Dienste bei der Caritas in Würzburg gegenüber der Zeitschrift Altenpflege. Man werde mit jeder kündigungswilligen Person das Gespräch suchen. Aber nicht nur Pflegekräfte seien betroffen. Köche oder Reinigungskräfte könnten noch viel leichter die Branche wechseln, seien aber für den Betrieb der Einrichtungen ebenso wichtig.
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