Corona

Nach Ausbruch im Altenheim: „Ohne Impfung wären die Folgen dramatisch“

Der Corona-Ausbruch in einem Senioren- und Pflegeheim in Norderstedt (Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein) hätte nach Ansicht des Kieler Infektionsmediziners Helmut Fickenscher ohne Impfungen dramatische Folgen gehabt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Foto: AdobeStock/Peter Atkins Die Berichte über Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen mehren sich. Sie legen aber auch nahe, dass die Krankheitsverläufe im Vergleich zum Vorjahr deutlich milder sind.

Vor einem Jahr wären in so einer Situation ein Drittel bis die Hälfte der infizierten Heimbewohner vermutlich gestorben, so Fickenscher, der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten ist.

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Die Kreisverwaltung hatte am Montag über den Corona-Ausbruch in dem Heim informiert. Insgesamt sind demnach von den 76 Bewohnerinnen und Bewohnern derzeit 60 infiziert. Drei von ihnen seien nicht geimpft, der Rest habe teilweise bereits die dritte Impfung erhalten. Die meisten haben keine oder nur leichte Symptome. Dies zeige, wie wichtig die Impfung sei, sagte Fickenscher.

Eine Frage der Solidarität

Er appellierte allerdings nicht nur an ältere Menschen, sich impfen zu lassen. Es stehe zwar jedem frei, sich nicht impfen lassen zu wollen, es sei aber unsolidarisch. Auch in Schleswig-Holstein, wo aktuell relativ wenige Neuinfektionen gemeldet werden, könnten die Zahlen wieder steigen. Die Aufhebung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen, wie sie zum Teil gefordert wird, hält der Experte daher für nicht zielführend, da der Schutz besonders gefährdeter Personen aufrechterhalten werden muss.

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